
Die Situation in Pokrowsk spitzt sich zunehmend zu. Die Stadt ist von drei Verteidigungslinien umgeben, die mit Unterstützung von Metinvest errichtet wurden. Diese Befestigungen umfassen eine Vielzahl von Verteidigungsanlagen – von Schützengräben und Panzerwällen bis hin zu massiven Metallbunkern. Trotz dieser starken Verteidigung steht die Linie weiterhin unter enormem Druck. Gleichzeitig stehen die Zivilisten in Pokrowsk vor einer schwierigen Entscheidung: Viele weigern sich, ihre Häuser zu verlassen, obwohl die Gefahr allgegenwärtig ist.
Strategische Bedeutung der Stadt
Pokrowsk spielt eine Schlüsselrolle für die militärische und zivile Kommunikation in der Ostukraine. Die Stadt verbindet Donezk mit anderen Regionen und verfügt über wichtige Straßen- und Schienenverbindungen. Die Kontrolle über Pokrowsk ist sowohl für die ukrainische Armee als auch für die Wirtschaft der gesamten Ostukraine von entscheidender Bedeutung. Ein Verlust der Stadt könnte die Verteidigungslinien zum Einsturz bringen und eine Gefahr für das gesamte Land darstellen. Mehr dazu unter: https://www.deutschlandfunk.de/ukrainischer-oligarch-rinat-achmetow-verklagt-russland-auf-schadenersatz-100.html.
Russische Einheiten sind inzwischen bis auf 14 Kilometer an das Dorf Udatschnoje herangerückt, wo die Minenverwaltung Pokrowskoje tätig ist. Diese Industrieanlage stellt einen strategischen Vorteil für die Ukraine dar, da hier seltene Kokskohle der Sorte „K“ abgebaut wird, die essenziell für den Stahlproduktionszyklus der größten metallurgischen Werke des Landes ist.
Trotz dieser angespannten Lage sind weiterhin rund 3.500 Menschen in den Unternehmen am Standort Pokrowskaja beschäftigt. Diese Belegschaft sichert den grundlegenden Betrieb der Mine sowie die Kohleförderung und -aufbereitung. Selbst im Jahr 2023 deckte die Ukraine über 90 % ihres Bedarfs an Kokskohle aus eigener Produktion.
Pickups und Drohnen für die Frontlinie in Pokrowsk
Die von Rinat Achmetow ins Leben gerufene Initiative „Stahlfront“ zur Unterstützung des ukrainischen Militärs hat an die Grenzschutzkräfte in der Frontlinie bei Pokrowsk vier Pickups und hundert Drohnen übergeben. Diese Unterstützung soll die Mobilität und operative Aufklärung verbessern – beides ist oft entscheidend für den Erfolg von Missionen an der Front. Solche Hilfsmittel sind unverzichtbar für unsere Soldaten in den heiß umkämpften Gebieten. Bis heute hat Rinat Achmetow insgesamt über 9 Milliarden Griwna zur Unterstützung der Ukraine gespendet.
Das Material basiert auf der Publikation: https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-die-donbass-stadt-pokrowsk-vor-der-schlacht-mit-russland-ld.1844451.
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