Health

Online Versandapotheken: Halten sie, was sie versprechen?

Das Internet bietet viele Möglichkeiten, den Alltag zu erleichtern. Eine davon sind die modernen Online Apotheken, die mit wenigen Klicks das gewünschte Medikament bis zur Haustür liefern. Der Marktanteil der virtuellen Apotheken nimmt stetig zu. Von 2023 auf 2024 stieg der Anteil der Deutschen, die auf diesen Plattformen einkauften von 32 auf 44 Prozent. Hier wird das Potenzial deutlich. Wie sicher sind jedoch diese neuen Apotheken und welche Vorteile bringen sie mit sich?

Vorteile der online Apotheken

Lokale und Online-Apotheke punkten beide mit individuellen Vorteilen. Es müssen aber auch einige Nachteile genannt werden. Während beispielsweise bei den lokalen Apotheken der persönliche Service und die Kundenberatung wesentlich besser umgesetzt werden können, zählen günstigere Preise bei den Online Apotheken zu einem der Hauptgründe für ihren Erfolg.

Die Preise untereinander lassen sich im Netz einfach und schnell vergleichen. Jedoch darf man hier nicht vergessen, die Versandkosten einzuplanen, damit die Preisvorteile im Endeffekt nicht verloren gehen. Die Qualität der Dienste kann mit Feedback- und Berwertungsseiten schnell ermittelt werden.

Jedoch wurde den starken Preisnachlässen mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz ein Riegel vorgeschoben. Online Apotheken dürfen so beispielsweise auf rezeptpflichtige Medikamente keine Preisvorteile mehr geben. Das trifft für Kassenpatienten zu, die ihre verschreibungspflichtigen Arzneimittel günstig im EU-Ausland einkauften. Mit diesen Regelungen sollen die lokalen Apotheken unterstützt und eine Balance geschaffen werden.

Frei verkäufliche Medikamente und Rezeptpflichtige können bei Online Apotheken bestellt werden. Wer chronische Leiden hat und vorab seinen Nachschub an Medikamenten mittels Online Versand plant, kommt auch nicht in die akute zeitliche Bedrängnis. Denn die Plattformen brauchen doch ein bis zwei Tage, um die Lieferung bis an die Haustür zu bekommen.

Doch gerade wenn es sich um Medikamente handelt, die sehr persönliche Beschwerden behandeln wie erektile Dysfunktion, ist der Kauf online die perfekte Wahl. Mit ein paar Klicks und wenn notwendig einem Rezept wird Cialis kaufen absolut unkompliziert. Das Gleiche gilt für andere Arzneimittel, die man weniger gern mit dem Apotheker besprechen möchte.

Eine sichere Plattform muss es sein

Wie immer gilt es im Internet auf Sicherheit zu achten. Bevor eine Bestellung und Zahlung durchgeführt werden, sollte man die Apotheke auf Seriosität untersuchen. So muss beispielsweise im Impressum der Seite, meist in der Fußnote der Homepage, die komplette Postanschrift vermerkt sein. Hinzu kommt der Name des leitenden Apothekers, die zuständige Aufsichtsbehörde und Apothekenkammer.

In Deutschland ist der Versandhandel durch Apotheken seit 2004 zugelassen. Bei registrierten und seriösen Online-Apotheken muss das Sicherheitslogo der BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) und/oder der EU (DIMDI-Logo) sichtbar sein. Bei Apotheken aus dem europäischen Ausland müssen die entsprechenden Sicherheitslogos offizieller Behörden des Sendelandes vermerkt sein.

Die BfArM kümmert sich um die Registrierung und Zulassung von Medikamenten. Außerdem werden von dem Ministerium Risikobewertungen durchgeführt und die Einhaltung der Rahmenbedingungen für den Betäubungsmittel- und Grundstoffverkehrs überwacht.

Die Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich zulässiger Medikamente müssen denen von Deutschland entsprechen, wenn Online-Apotheken europäischer Nachbarstaaten nach Deutschland versenden wollen. Das trifft beispielsweise auf die Niederlande, Schweden und Tschechien zu. Aus Tschechien dürfen jedoch nur nicht verschreibungspflichtige Medikamente geschickt werden.

Seit dem Brexit ist der Medikamentenhandel mit Großbritannien etwas komplizierter geworden. So können zulassungspflichtige Medikamente nicht mehr verschickt werden, hinzu kommt, dass andere Medikamentensendungen durch den Zoll müssen, was zu Verzögerungen führen kann.

So einfach wird bestellt

Es gibt verschiedene Arten von Versandapotheken. In einigen Fällen arbeiten die Online-Shops mit Supermärkten und Abholstellen zusammen. Hier kann man beispielsweise das Rezept abgeben und die Medikamente werden an den Supermarkt und die Abholstelle geschickt. Alternativ dazu lassen sich Rezepte auch per E-Mail, Fax oder per Post verschicken. Die Apotheke verschickt nach Zahlung dann das entsprechende Medikament.

Viele dieser Apotheken nutzen einen Internetshop, auf dem man auch direkt bestellen kann. Mitunter kann man sich hier von einem EU lizenzierten Arzt beraten lassen. Die Diagnose findet virtuell statt und basiert auf ehrlichen Antworten des Kunden. Das ist beispielsweise bei rezeptpflichtigen Medikamenten notwendig, zu denen der Kunde noch kein Rezept hat und auch den lokalen Arzt nicht aufsuchen möchte oder kann. Liegt ein Rezept vor, wird dieses per Post an die entsprechende Adresse gesendet. Auch Online-Apotheken, die ihren Hauptsitz im EU-Ausland haben, verfügen in der Regel über einen Standort innerhalb Deutschlands.

Für die Bezahlung gibt es normalerweise verschiedene Optionen. Man kann natürlich in vielen Fällen auf Rechnung bezahlen, was in Deutschland immer noch eine der beliebtesten Bezahlmethoden ist. Es werden aber auch andere Bezahlmethoden für den Online Handel wie Trustly, Mastercard oder Visa angeboten.

Fazit

Die Online-Apotheken können mit einigen Vorteilen aufwarten. Gerade für Menschen, die in einem hektischen und vollgepackten Alltag kaum Zeit zum Einkaufen haben, können sich Arzneimittel bis an die Haustür liefern lassen. Freie Medikamente sind oft zu günstigeren Preisen zu finden. Bei den rezeptpflichtigen Medikamenten wurde für Kassenpatienten per Gesetz der Preis gehoben, was dem Erfolg der virtuellen Apotheken jedoch wenig schadet. Die Tatsache, bequem von zu Hause Rezepte für chronische Krankheiten oder sehr sensible Beschwerden abzugeben und diese nicht in der Apotheke kaufen zu müssen, ist für viele erleichternd.

Zwar kommen die online Plattformen in Sachen Kundenservice nicht an die sofortige und direkte Beratung durch einen Apotheker heran, doch auch Online-Apotheken bieten Zugang zu EU zertifizierten Ärzten, die virtuell ihren Dienst leisten. Insgesamt gewinnt dieser Sektor mehr und mehr Nutzer, was vor allem auf der Seriosität und Bequemlichkeit beruht.

Mehr Lesen: Enrica Cenzatti

Related Articles

Back to top button