Pflanzen werden seit prähistorischen Zeiten als traditionelle Medizin verwendet. Mit ein wenig Pflege und besonderer Aufmerksamkeit für ihre Bedürfnisse lassen sich viele Heilpflanzen gut auch zuhause anbauen. Sie können einfach wegen ihres ästhetischen Reizes verwendet werden oder eben wegen ihrer therapeutischen Eigenschaften. Wir zeigen Ihnen, welche Pflanzen Sie in Deutschland anbauen können und welchen potenziellen medizinischen Nutzen sie haben.
Cannabis
Cannabis hat eine relativ große Bandbreite an therapeutischen Nutzen: So wird es z.B. zur Kontrolle des Erbrechens bei Menschen, die sich einer Krebs-Chemotherapie unterziehen eingesetzt, gegen Schmerzen bei Menschen mit Nervenschäden, Krebs, Multipler Sklerose und rheumatoider Arthritis, zur Verringerung von Muskelkrämpfen, zur Verbesserung des Schlafs und zur Verringerung der Tics bei Menschen mit Tourette-Syndrom sowie der Verringerung von Angstzuständen.
Cannabis für den Eigenbedarf selbst anbauen ist mittlerweile legal – aber man muss erstmal wissen, wie. Denn wer die Pflanzen drinnen anbauen möchte, muss für ein aufwendiges Beleuchtungssystem sorgen: Während der vegetativen Phase müssen Sie für 18 Stunden Licht pro Tag sorgen, bevor Sie dann auf einen 12-Stunden-Beleuchtungszyklus umschalten, um die Blütephase einzuleiten. Das ist relativ aufwändig und kostenintensiv. Es gibt aber eine einfachere Alternative: Autoflower Samen! Diese besitzen eine genetische Veranlagung, unabhängig von den Lichtverhältnissen zu blühen und man kann sie sowohl drinnen als auch draußen anbauen. So lässt sich Cannabis auch zuhause anpflanzen.
Blutwurz (Potentilla erecta)
Die Blutwurz wurde in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres 2024 gekürt. Sie wurde bereits von vielen Indianerstämmen traditionell zur Behandlung von Fieber und Rheumatismus eingesetzt. Andere traditionelle Anwendungen waren die Behandlung von Geschwüren, Ringelflechte und Hautinfektionen. Sie wurde, und wird auch heute noch zur Herstellung natürlicher roter, oranger und rosa Farbstoffe verwendet.
Gegenwärtig wird die Blutwurz auch als Mittel gegen Krebs, insbesondere zur Behandlung von Hautkrebs, und als Mittel zur Beseitigung von Hautwucherungen wie Warzen untersucht. Die Blutwurz kann allerdings giftig sein und sollte nicht einfach so verwendet werden.
Es handelt sich um eine hübsche, niedrig wachsende Pflanze mit gelappten, wachsartigen Blättern, die im frühen Frühjahr hübsche weiße Blüten trägt. Oft ist sie in tiefen Wäldern zu finden. Bevorzugt wird ein Standort im Halbschatten auf magerem Boden mit einem leicht sauren pH-Wert. Sonnigere Plätze verträgt die Blutwurz aber ebenfalls.
Echinacea (Sonnenhut)
Echinacea, auch als Sonnenhut bekannt, ist ein schönes Kraut, das sich leicht zu Hause anbauen lässt. Der Sonnenhut wurde von den amerikanischen Ureinwohnern traditionell unter anderem zur Behandlung von Schlangenbissen, Hals- und Zahnschmerzen verwendet.
Heute wird die Pflanze vor allem zur Stärkung des Immunsystems verwendet, um die Dauer und Schwere von Erkältungs- und Grippesymptomen zu verringern und das Lymph- und Atmungssystem zu unterstützen.
Die Blüten sind kegelförmige Scheiben mit violetten, blassrosa oder selten weißen, sich ausbreitenden Strahlenblüten. Die Wurzeln werden drei bis vier Jahre nach der Aussaat der Samen geerntet. Echinacea bevorzugt einen gut wasserdurchlässigen, alkalischen Boden an einem sonnigen Standort.
Kurkuma (Gelbwurzel)
Kurkuma, auch bekannt als Gelbwurzel, wird in tropischen Ländern angebaut und legt viele Flugmeilen zurück, bis es auf unserem Teller landet. Aber das muss gar nicht sein – Kurkuma lässt sich auch einfach zuhause ziehen. Die Wurzeln wachsen dann unter der Erde in Töpfen und ihre violetten Blüten sind gleichzeitig schön anzusehen!
Die Gelbwurzel wird als antiseptisches, schmerzstillendes und entzündungshemmendes Mittel verwendet, z.B. bei Rheuma und Arthritis, und wirkt auch krampflösend und cholesterinsenkend. Gleichzeitig soll sie freie Radikale binden.
Im Garten ist es der Pflanze meist zu kalt, aber Kurkuma lässt sich auf dem Balkon oder der Terrasse anpflanzen. Ansonsten ist ein heller, aber nicht völlig sonniger Platz auf der Fensterbank (gerne auch in der Nähe der Heizung) ideal. Am besten ist eine lockere und durchlässige Erde, die keine angestaute Nässe verursacht.