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Das Lotto und seine Geschichte in Deutschland

Jede Woche steigt in Deutschland die Spannung: Wer hat das Glück, auf die richtigen Zahlen getippt zu haben und knackt den Jackpot? Man kann es zumindest versuchen und um das Glück besser anzulocken, spielen viele sogar mit speziellen Systemen. Häufig kommt das Glück schließlich vollkommen ungeahnt und es werden tatsächlich Tellerwäscher zum Millionär.

Lotto ist dabei heute so alltäglich wie bei Mtr Bet, doch hat man es in Deutschland schon immer gespielt und woher kommt es eigentlich? Dies und mehr schauen wir uns heute im Detail an.

Die Italiener haben Lotto erfunden

Italiener sind schon immer begeisterte Spieler gewesen – selbst die alten Römer haben sich ihre Zeit gern mit Glücksspielen vertrieben, auch wenn es außer zu den Saturnalien verboten war. Entsprechend sollte es nicht verwundern, dass Lotto in Italien seinen Ursprung gefunden hat. Das gilt jedoch nur für die Variante, die man heute spielt.

Genau genommen waren es eigentlich die Belgier, die Lotto erfunden haben. In Sluis plante man neue Befestigungsanlagen im Jahr 1445, doch fehlte dazu das Geld. Also kam man auf die Idee, eine Lotterie zu veranstalten, was heute mehr einer Tombola gleichkommt:

  • Leute schreiben ihren Namen auf einen Zettel
  • Der Zettel kommt in eine Urne
  • Gezogene Namen gewinnen einen Preis

Man hat sich also ein Los gekauft und das Geld wanderte direkt in die Stadtkasse. Das Spiel wurde so beliebt, dass auch Kaufleute ihren Profit sahen und es auf Jahrmärkten angeboten wurde.

In Genua wurde einst der Senat per Losziehung zusammengesetzt. Die Namen aller Bürger kamen auf einen Zettel und fünf der gezogenen Personen kamen in den Senat. Wer es wohl sein würde, darauf schloss man Wetten ab. An dem Punkt erkannte die Stadt den Vorteil im Spiel und übernahm die Kontrolle.

Von Namen zu Zahlen

Andere Städte Europas beobachteten das Geschehen und Europa und übernahmen es für sich. Jedoch nicht mit Namen für einen Senat, sondern beispielsweise mit Mädchennamen. Es wurden auf mehreren Zetteln einfach Namen von Mädchen geschrieben und wer den richtigen Namen getippt hatte, gewann einen Preis – das genannte Mädchen natürlich nicht. Diese Variante entpuppte sich allerdings als nicht sonderlich effektiv und so machten die Mädchennamen Platz für Zahlen von 1 – 90, bei denen man nur fünf richtig tippen musste.

In Bayern feierte das Lotto 1735 durch den Kurfürsten Karl Albrecht seinen Einzug in Deutschland. Der Kurfürst schaffte das Lotto schnell wieder ab, nachdem direkt beim ersten Spiel jemand ganze 21.000 Gulden gewann. So viel Geld hatte die Staatskasse nur nicht zur Verfügung und der Gewinn musste letztlich per Gerichtsbeschluss in Raten ausgezahlt werden. Es wurde an anderen Orten Deutschlands begeistert weitergespielt.

Lotto schickt sich nicht

Mit dem ersten Lotttowahn sollte ab 1772 Schluss sein. Die Kritiker, wie man sie ebenfalls heute zum Thema Glücksspiel antrifft, waren zu laut geworden und betitelten Lotto folgendermaßen:

  • Arbeitsethos wird untergraben
  • Gesellschaft wird ethisch zerrüttet
  • Bedrohung für den Staat aufgrund schwindender Leistungsorientierung der Bürger
  • Anlaufstelle zur Volksverdummung
  • Müheloser Gewinn lässt Strebsamkeit zum Sparen schwinden

Man sieht, schon damals setzten die Menschen sehr viel auf ihre Lose. Arme konnten im Handumdrehen über viel Geld verfügen, sodass ihre finanziellen Probleme der Vergangenheit angehören. Anders ist es auch heute eigentlich nicht. Solcherlei ‘Neureiche’ wurden in der oberen Gesellschaftsschicht nicht gern gesehen, die sich ihren Status über Jahre mit ihrem eigenen Fleiß hart erarbeiten mussten. Aus deren Reihen wuchs die Kritik am Lottospiel am meisten, sodass ihnen zugunsten das Lottospiel in Deutschland sowie in Frankreich und in England verboten wurde.

Damals waren die Staatseinnahmen durch das Lottospiel noch ziemlich gering und lagen insgesamt bei rund 3 %. Somit konnte der Staat relativ leicht auf diese Einnahmequelle verzichten, musste dafür sich wieder der Steuererhöhungen bedienen.

Lotto nach Zweitem Weltkrieg legal

Einige Jahrzehnte sollte das Lottospiel in Deutschland verboten bleiben. Nach dem Zweiten Weltkrieg benötigte man dringend Geld zum Wiederaufbau und suchte nach einer Möglichkeit, es schnellstens zu beschaffen.

Auf dieselbe Weise, wie Lotto schon in seiner Entstehung dazu verwendet wurde, um staatliche Kassen aufzubessern, fand es auch an dieser Stelle seinen neuen Zweck. Plötzlich war Lotto keinesfalls mehr ‘gefährlich’ oder ein Symbol der Volksverdummung. Man wollte die ohnehin zerrütteten Gemüter nach dem Krieg sicherlich nicht auch noch mit höheren Steuerabgaben plagen und den Bürgern lieber auf andere Weise Geld, welches sie eigentlich kaum haben, aus der Tasche ziehen.

Nur sechs Monate nach Kriegsende fand im Jahr 1945 bereits die erste Lotterie für den Wiederaufbau statt. Leider verlor das Lotto jedoch bei seiner Teilung Deutschlands wichtige Absatzmärkte – zunächst wurde Lotto nämlich lediglich in Berlin gespielt. Erst seit 1952 wird Lotto in ganz Westdeutschland gespielt und dies direkt mit einer neuen Spielvariente. Anstatt 5 aus 90 wurde 6 aus 49 erfunden, welches das heutige Lottospiel ist.

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