
Mehr als 100.000 Immobilien werden laut Statistischem Bundesamt in Deutschland jedes Jahr vererbt. Viele Erben treffen diese Nachricht unvorbereitet. Zwischen Trauer, rechtlichen Fragen und praktischem Druck entsteht schnell das Gefühl: Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Was ist die Immobilie überhaupt wert? Muss ich etwas investieren? Kann ich sie behalten oder sollte ich lieber verkaufen? Der folgende Artikel zeigt, wie Sie systematisch vorgehen und typische Fallstricke vermeiden.
Warum vorschnelle Entscheidungen beim geerbten Haus teuer werden können
Viele Erben stehen unter Druck – emotional wie organisatorisch. Nicht selten folgen dann überstürzte Entschlüsse. Doch gerade die ersten Schritte nach einer Erbschaft sollten gut überlegt sein. Wer sich überfordert fühlt, sollte zunächst die rechtlichen Grundlagen klären: Ist das Grundbuch aktualisiert? Gibt es offene Hypotheken, Erbbaurechte oder sonstige Verpflichtungen? Ein Notar kann diese Fragen effizient prüfen und dabei helfen, den Besitz rechtlich zu sichern.
Gleichzeitig lohnt sich ein nüchterner Blick auf den baulichen Zustand. Dach, Heizung, Fenster und Leitungen gehören zu den klassischen Kostenfaktoren, die den Wert der Immobilie erheblich beeinflussen können. Ohne eine gründliche Bestandsaufnahme besteht das Risiko, beim Verkauf den Marktwert zu verfehlen oder übersehene Mängel später teuer nachbessern zu müssen.
Wer die Immobilie zu lange unbearbeitet stehen lässt, verliert unter Umständen ebenfalls Geld – etwa durch schleichenden Verfall, Vandalismus oder gestiegene Sanierungskosten. Besonders bei überfüllten oder über Jahrzehnte kaum veränderten Haushalten empfiehlt sich der Einsatz eines professionellen Dienstleisters. Anbieter für die Entrümpelung in Stuttgart berichten regelmäßig, dass bei geerbten Objekten vor allem zügiges, diskretes Arbeiten gefragt ist – nicht zuletzt, weil Nachbarn, Miterben oder Kaufinteressenten oft schnell klare Verhältnisse erwarten.
Was tun, wenn mehrere erben? So vermeiden Sie Stillstand in der Erbengemeinschaft
Erbengemeinschaften sind häufig – und häufig kompliziert. Laut dem Deutschen Forum für Erbrecht entstehen bei rund 60 Prozent aller Erbfälle Gemeinschaften aus mehreren Erben. Das bedeutet: Die geerbte Immobilie gehört nicht einer Person allein, sondern mehreren zugleich – mit denselben Rechten und Pflichten. Jede Entscheidung, ob Verkauf, Vermietung oder Renovierung, muss im Konsens getroffen werden. Und genau das wird oft zur Herausforderung.
Unterschiedliche Vorstellungen über den Umgang mit dem Haus oder der Wohnung führen schnell zu Blockaden. Während eine Erbin das Objekt selbst nutzen möchte, drängen andere auf den Verkauf oder eine möglichst gewinnbringende Vermietung. Ohne klare Absprachen bleibt vieles liegen – mit dem Ergebnis, dass das Gebäude weiter an Wert verliert oder Kosten verursacht, ohne genutzt zu werden.
Um diesen Stillstand zu vermeiden, sind strukturierte Gespräche von Anfang an wichtig. Häufig hilft ein neutraler Dritter, etwa eine professionelle Mediation, um festgefahrene Positionen zu lösen. Auch ein gemeinsamer Termin beim Notar kann genutzt werden, um rechtlich bindende Absprachen zu treffen. Noch besser ist es, bereits im Vorfeld schriftliche Vereinbarungen zu treffen, zum Beispiel durch ein Testament oder einen Erbvertrag. Wer Klarheit schafft, bevor Konflikte entstehen, schützt nicht nur familiäre Beziehungen, sondern auch das Vermögen, das eigentlich erhalten bleiben sollte.
Der Markt entscheidet den Preis
Nicht jeder Ort ist gleich. Während Eigentum in großen Städten wie Stuttgart oder München gefragt ist, kann ein identisches Haus in ländlicher Lage schwer verkäuflich sein. Laut Daten des Immobilienverbands Deutschland (IVD) aus dem Jahr 2023 liegen die Quadratmeterpreise in Baden-Württemberg im Schnitt bei 3.600 Euro, mit starken Schwankungen zwischen Zentrum und Umland. Deshalb ist eine Standortanalyse entscheidend.
Ein lokaler Makler kann nicht nur den Preis realistisch einschätzen, sondern weiß auch, welche Zielgruppen sich für welche Immobilie interessieren. Familien, Senioren, Anleger – sie alle haben andere Ansprüche. Wer seine Immobilie schnell verkaufen will, braucht mehr als ein Inserat. Gute Fotos, ein gepflegter Eindruck und transparente Informationen über Zustand und Energieverbrauch können den Unterschied machen.
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